Angebot im Luftverkehr von Dezember 2024 bis Mai 2025
Die BDL-Vorausschau auf das Luftverkehrsangebot (siehe beigefügte Charts) gibt einen Überblick über die geplanten Sitzplatzkapazitäten der Airlines für die nächsten sechs Monate.
Die Analyse der Sitzplatzentwicklung zeigt, wie die Fluggesellschaften die Marktsituation in Deutschland zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Vorausschau einschätzen.
Überblick über das Sitzplatzangebot nach Zielregionen:
Im Zeitraum von Dezember 2024 bis Mai 2025 werden insgesamt 114,6 Millionen Sitzplätze auf allen Flügen in, aus und nach Deutschland angeboten. Das bedeutet eine Steigerung von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz dieser Zunahme bleibt das Angebot mit einer Erholungsrate von 86 Prozent im Vergleich zu 2018/19 weiterhin deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
Der innerdeutsche Flugverkehr liegt nach wie vor deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau, was vor allem auf weniger frequentierte Strecken ohne Anbindung an die großen Drehkreuze Frankfurt und München zurückzuführen ist.
Auf den Kurz- und Mittelstrecken hat sich das Sitzplatzangebot mit einer Erholungsrate von 91 Prozent im Vergleich zu 2018/19 relativ gut entwickelt. Besonders stark gewachsen sind die touristisch geprägten Ziele im Mittelmeerraum. Im Gegensatz dazu bleibt das Angebot auf den für die wirtschaftliche Anbindung Deutschlands wichtigen Strecken in andere Regionen hinter den Erwartungen zurück.
Die Langstrecke erreicht im Berichtszeitraum 97 Prozent des Vorkrisenniveaus. Besonders stark gewachsen ist das Angebot auf Direktflügen von und nach Asien, das im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent zulegte. Trotz einer Recovery von 95 Prozent bleibt es jedoch hinter den Entwicklungen im Verkehrsgebiet Mittlerer Osten / Zentralasien, das mit einer vollständigen Erholung von 101 Prozent die Erwartungen übertrifft. Letzteres profitiert von vielen Umsteigeverbindungen nach Asien über die Drehkreuze am Persischen Golf.
Sitzplatzangebot nach Flughafenstandorten: Ergebnisse im Überblick
Die beiden großen Drehkreuze Frankfurt und München erreichen im Zeitraum von Dezember 2024 bis Mai 2025 Erholungsraten von 87 bzw. 85 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenniveau. Besonders in München macht sich das gestiegene Langstreckenangebot bemerkbar, was zu einem Anstieg von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr führt.
Die meisten anderen deutschen Verkehrsflughäfen verzeichnen ebenfalls ein Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings bleiben mittelgroße Flughäfen wie Berlin-Brandenburg, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart hinter der allgemeinen Entwicklung zurück. Dies ist insbesondere auf das begrenzte Angebot der europäischen Punkt-zu-Punkt-Airlines zurückzuführen, was die Konnektivität an diesen Standorten weiterhin einschränkt. Dennoch wächst das Angebot an diesen Flughäfen im Vergleich zum Vorjahr, mit dem stärksten Wachstum am Flughafen Berlin-Brandenburg von 8 Prozent.
Die kleineren Flughäfen Dortmund, Hahn, Karlsruhe Baden-Baden, Memmingen und Niederrhein/Weeze, die jeweils weniger als eine Million Sitzplätze im Berichtszeitraum anbieten, verzeichnen überdurchschnittliche Erholungsraten nach der Pandemie. Besonders in Memmingen hat sich das Angebot im Vergleich zu 2018/19 mehr als verdoppelt. Dies ist vor allem auf die Aktivität europäischer Punkt-zu-Punkt-Airlines zurückzuführen, die an kleinen Regionalflughäfen mit geringeren Standortkosten zusätzliche Kapazitäten einbringen, insbesondere für VFR-Verkehr (Besuche von Freunden und Verwandten) und touristische Ziele.
Sitzplatzangebot nach Geschäftsmodell in Europa und Deutschland: Ergebnisse im Überblick
In Europa insgesamt:
Von Dezember 2024 bis Mai 2025 wächst das Sitzplatzangebot um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und übertrifft mit einer Erholungsrate von 103 Prozent das Vorkrisenniveau. Die europäischen Punkt-zu-Punkt-Airlines, die mit 39 Prozent den größten Marktanteil halten, erreichen eine Erholungsrate von 119 Prozent. Auch die außereuropäischen Netzwerk-Airlines sowie die touristischen Carrier, die hauptsächlich im Veranstaltergeschäft tätig sind, wachsen deutlich im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau. Im Gegensatz dazu erreichen die europäischen Netzwerk-Fluggesellschaften noch nicht wieder das Niveau von 2019.
In Deutschland:
Der Luftverkehr in Deutschland erholt sich langsamer als im übrigen Europa. Aufgrund des unterdurchschnittlichen Wachstums im deutschen Markt vergrößert sich der Rückstand gegenüber den anderen europäischen Ländern. Das Schlusslicht bei der Erholung bilden die europäischen Punkt-zu-Punkt-Airlines, deren Recovery bei nur 75 Prozent liegt. Auch ihr Marktanteil von 27 Prozent bleibt hinter den anderen europäischen Ländern zurück. Im Gegensatz dazu halten die europäischen Netzwerk-Carrier einen Marktanteil von 48 Prozent, können jedoch im Vergleich zum Vorjahr nicht weiter zulegen. Einzig die touristischen Airlines haben mit einer Erholungsrate von 132 Prozent das Vorkrisenniveau deutlich überschritten, allerdings ist ihr Marktanteil von 13 Prozent zu gering, um einen entscheidenden Einfluss auf die Gesamtentwicklung zu haben.
In Europa ohne Deutschland:
Im restlichen Europa hat das Luftverkehrsangebot inzwischen das Niveau vor der Pandemie übertroffen. Das Sitzplatzangebot liegt mittlerweile 7 Prozent über dem Vorkrisenniveau von 2018/19.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von BDL – Bundesverband der Dt. Luftverkehrswirtschaft/ Veröffentlicht am 06.12.2024_
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