Flugausfälle: Zahlreiche Betroffene warten noch auf Entschädigung
Eine Vielzahl von Urlaubern, die im Sommer Probleme mit ihrem Flug hatten, wartet noch auf ihre Entschädigung. Kommerzielle Portale für Fluggastrechte unterstützen viele Betroffene dabei, ihr Geld zurückzuerhalten. Eine Untersuchung des gemeinwohlorientierten Geldratgebers Finanztip unter den 14 größten Fluggasthelfern in Deutschland hat ergeben, dass im ersten Halbjahr 2024 mindestens 170.000 Menschen mit deren Hilfe eine Entschädigung erhalten haben.
Wenn es zu Verspätungen oder Flugannullierungen kommt, haben Reisende Anspruch auf Entschädigungen zwischen 250 und 600 Euro, was in der europäischen Fluggastrechte-Verordnung festgelegt ist. Abhängig von der Entfernung und der Dauer der Verspätung erhalten Passagiere neben dem Ticketpreis eine Ausgleichszahlung, möglicherweise auch für Taxi- und Hotelkosten. Betroffene haben die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und ihre Ansprüche geltend zu machen. Dr. Britta Schön, Rechtsexpertin bei Finanztip, erläutert, dass dies beispielsweise durch das Verfassen eines Briefes an die Airline geschehen kann, in der Hoffnung, dass diese die Zahlung leistet. Alternativ können sie Fluggasthelfer beauftragen, die die Rechte der Fluggäste durchsetzen und dafür einen Teil der Entschädigung einbehalten.
Zwei Monate nach dem Flug haben Verbraucher zudem die Möglichkeit, sich kostenlos an die Schlichtungsstelle Reise & Verkehr zu wenden, was eine gute Gelegenheit ist, ihre Rechte durchzusetzen. Im ersten Halbjahr 2024 gingen dort etwa 16.000 Beschwerden über ausgefallene oder verspätete Flüge ein.
Fluggasthelfer sind besonders lohnenswert für diejenigen, die nicht lange warten möchten oder keine Zeit und Nerven haben, selbst mit der Airline Kontakt aufzunehmen. Dr. Schön weist darauf hin, dass Geschäftsreisende ihre Ansprüche stets einem Rechtsdienstleister überlassen sollten, da sie sich nicht an die Schlichtungsstelle für Reise & Verkehr wenden können.
Innerhalb der Fluggastportale gibt es Sofortentschädiger und Inkasso-Dienstleister. Sofortentschädiger prüfen anhand von Wetter- und Flugdaten sowie der aktuellen Rechtsprechung, ob ein Anspruch Aussicht auf Erfolg hat. Wenn dies der Fall ist, erhalten Kunden ein Angebot. Bei Annahme kauft das Unternehmen die Entschädigungsforderung und überweist das Geld innerhalb von zwei Bankarbeitstagen. Dr. Schön erklärt, dass diese Form der Entschädigung besonders für diejenigen vorteilhaft ist, die das Geld schnell zurückbekommen möchten. Finanztip empfiehlt die Sofortentschädiger Ersatz-Pilot und EUFlight, wobei etwa 30 Prozent der Entschädigung bei diesen Unternehmen verbleiben.
Inkasso-Dienstleister gehen anders vor. Sie prüfen den Fall und versuchen zunächst, die Entschädigung außergerichtlich durchzusetzen. Zahlt die Fluggesellschaft nicht, wird eine externe Anwaltskanzlei eingeschaltet und gegebenenfalls Klage erhoben. Die Fluggäste erhalten die Ausgleichszahlung erst nach erfolgreichem Abschluss abzüglich eines Honorars zwischen 24 und 50 Prozent. Finanztip hat die Anbieter Fairplane und Flightright positiv bewertet.
Bei der Auswahl eines Fluggasthelfers empfiehlt es sich, auf verschiedene Kriterien zu achten. Finanztip hat bereits zum fünften Mal die Branche untersucht und acht Unternehmen, darunter drei Sofortentschädiger und fünf Inkasso-Dienstleister, analysiert. Die Expertinnen und Experten betonen, dass ein klar ausgewiesener Preis auf der Website des Unternehmens wichtig ist. Zudem sollten gute Fluggasthelfer versuchen, auch Kosten für Hotel, Taxi und andere Auslagen geltend zu machen, falls diese anfallen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Finanztip Verbraucherinformation GmbH – ein Unternehmen der Finanztip Stiftung/ Veröffentlicht am 18.10.2024
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