Flughäfen noch weit entfernt vom Vor-Corona-Niveau

Das Passagieraufkommen an den deutschen Flughäfen liegt weiterhin deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau und erreicht im Durchschnitt nur etwa 80 % des früheren Werts. In den letzten fünf Wochen war der Luftverkehr in Deutschland in vier Wochen sogar unter dem Niveau von 2024. Der Luftverkehrsstandort Deutschland leidet weiterhin unter hohen staatlichen regulatorischen Kosten. Zudem bleibt Deutschland in der europäischen Luftverkehrsentwicklung weiterhin das Schlusslicht. Die geopolitische Lage bringt zusätzliche Herausforderungen für die Flughäfen.
Angesichts dieser Situation appelliert die Branche dringend an die politischen Entscheidungsträger, die Rahmenbedingungen für den Luftverkehr in Deutschland zu verbessern. Deutschland bleibt im Vergleich zu anderen europäischen Ländern weiterhin zurück.
Laut Ralph Beisel, dem Hauptgeschäftsführer der ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen), hinkt Deutschland beim Verkehrsaufkommen hinterher. Während benachbarte Länder wie Polen, die Niederlande, Frankreich, die Schweiz und Österreich hohe zweistellige Zuwächse verzeichnen, liegt Deutschland weiterhin mehr als 5 % unter dem Vor-Corona-Niveau. Beisel betonte, dass die hohen staatlichen regulatorischen Kosten, insbesondere die Luftverkehrsteuer, den deutschen Standort im internationalen Wettbewerb erheblich beeinträchtigten.
Ein konkretes Beispiel für diese Wettbewerbsverzerrung in Europa sei die unterschiedliche Höhe der staatlichen Standortkosten. Während ein Flug von Brüssel in die USA mit einer Boeing 787-9 nur mit 3.591 Euro an staatlichen Gebühren belastet wird, muss derselbe Flug in Berlin mit mehr als 18.500 Euro an Steuern und Gebühren kalkuliert werden, was etwa 85 Euro pro Passagier ausmacht. Diese hohen Belastungen führen dazu, dass immer weniger Fluggesellschaften bereit sind, deutsche Flughäfen anzufliegen. Dies hat zur Folge, dass Passagiere, Reiseveranstalter und Airlines unter einem reduzierten Angebot an Flügen leiden. Beisel kritisierte, dass sich der Luftverkehr in Deutschland langsamer erholt als in anderen europäischen Ländern und dass er nicht als Motor für die wirtschaftliche Erholung fungiert.
Die ADV fordert daher eine sofortige Neuausrichtung der Luftverkehrspolitik in Deutschland. Beisel appelliert an die neue Bundesregierung, als erstes die Luftverkehrsteuer abzuschaffen, da diese als größter Hemmschuh für den Sektor betrachtet wird. Er betonte, dass jede Maßnahme zur Förderung des Luftverkehrs auch einen positiven Beitrag zu Wohlstand und Wachstum insgesamt leiste. Als Beispiel nannte er Schweden, wo die Luftverkehrsteuer vollständig abgeschafft wurde.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von ADV Deutsche Verkehrsflughäfen/ Veröffentlicht am 08.04.2025