Reiseportale bieten undurchsichtige Abos und Flug-Flatrates

Immer mehr Reiseportale und Fluggesellschaften bieten Mitgliedschaften und Abonnements an, die vermeintlich günstige Vorteile versprechen. Doch häufig sind die Bedingungen nicht transparent, die Kündigung gestaltet sich schwierig, und versteckte Kosten kommen hinzu. Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland hat nun erklärt, worauf Reisende besonders achten sollten.
Ein häufiger Grund für Beschwerden beim EVZ ist, dass Verbraucher, die ein kostenloses Probeabo abschließen, dieses nach kurzer Zeit kündigen möchten – jedoch ohne Erfolg. In einem solchen Fall wurde einem Verbraucher ohne seine Zustimmung eine Jahresgebühr von 89,99 Euro berechnet. Erst nach Intervention des EVZ konnte er sein Geld zurückerhalten und das Abo wurde gekündigt.
Die Werbung mit Mitgliedschaften, die Rabatte bei Reisebuchungen versprechen, ist verlockend. Allerdings wird oft nicht deutlich, dass nach einer einmaligen Nutzung der kostenlosen Testphase eine teure Jahresmitgliedschaft folgt. Das führt dazu, dass viele Verbraucher bei ihrer nächsten Buchung unwissentlich in diese Mitgliedschaft geraten. Dies ist vor allem problematisch aufgrund:
- Mangelnder Transparenz: Der kostenpflichtige Übergang in die Mitgliedschaft wird oft nur in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) erwähnt, was für die Verbraucher schwer nachvollziehbar ist.
- Irreführende Preisangaben: Der vergünstigte Abo-Preis wird hervorgehoben, während der reguläre Preis weniger sichtbar ist.
- Schwierige Kündigungsmöglichkeiten: Der Kündigungsprozess ist häufig unnötig kompliziert, obwohl das Gesetz eine einfache Möglichkeit zur Kündigung vorsieht.
Ein weiteres Thema sind Flug-Flatrates, bei denen für eine feste jährliche Gebühr unbegrenzt geflogen werden kann. Doch diese Angebote halten oft nicht, was sie versprechen. Wer über eine Flug-Flatrate nachdenkt, sollte sich bewusst sein, dass:
- Eingeschränkte Streckenauswahl: Nicht alle Reiseziele sind in der Flatrate enthalten, und häufig stehen nur wenige attraktive Optionen zur Verfügung.
- Buchungsbeschränkungen: Flüge können oft nur wenige Tage vor Abflug gebucht werden, was eine langfristige Planung nahezu unmöglich macht.
- Zusatzkosten: Für jede Flugstrecke fallen in der Regel zusätzliche Gebühren an. Auch Handgepäck oder aufgegebenes Gepäck ist oft nicht inbegriffen.
- Strenge Stornoregeln: Wer häufiger nicht zu einem gebuchten Flug erscheint, riskiert nicht nur den Verlust der Mitgliedschaft, sondern muss eventuell auch eine Vertragsstrafe zahlen.
Zudem steht eine solche Flug-Flatrate im Widerspruch zu den Bemühungen um den Klimaschutz, da sie das Vielfliegen fördert.
Wichtige rechtliche Hinweise für Verbraucher: Unternehmen sind verpflichtet, vor dem Abschluss eines Abonnements klar über Kosten, Laufzeiten und Kündigungsbedingungen zu informieren. Bei Online-Abos muss der Abschluss des Vertrages durch eine eindeutige Bestätigung wie „Zahlungspflichtig bestellen“ erfolgen, um rechtlich wirksam zu sein.
Verbraucher haben in der Regel ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Seit März 2022 müssen viele Abonnements, darunter auch die von Reiseportalen und Fluggesellschaften, nach der Mindestlaufzeit monatlich kündbar sein. Zusätzlich muss eine einfache Kündigungsmöglichkeit, etwa durch einen „Kündigungsbutton“ auf der Webseite, zur Verfügung gestellt werden.
Tipps für Verbraucher:
- Überprüfen Sie genau, welche Leistungen in einem Abonnement oder einer Flug-Flatrate enthalten sind.
- Lassen Sie sich nicht von besonders hervorgehobenen Rabatten oder Preisen täuschen.
- Lesen Sie die Vertragsbedingungen sorgfältig, insbesondere zu Kündigungen und automatischen Verlängerungen.
- Achten Sie auf versteckte Gebühren oder Zusatzkosten.
- Informieren Sie sich auf unabhängigen Bewertungsportalen über die Erfahrungen anderer Reisender.
- Nutzen Sie Ihr gesetzliches Widerrufsrecht, wenn Sie sich ungewollt gebunden fühlen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland/ Veröffentlicht am 14.04.2025

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